overlaps

OVERLAPS

Wanda Stolle

In seiner aktuellen Ausstellung unter dem Titel Overlaps stellt der Kunstverein Gera Tuschezeichnungen und Wandobjekte der zeitgenössischen Künstlerin Wanda Stolle aus.

Die Arbeiten der 1985 in Berlin geborenen Künstlerin Wanda Stolle sind hybride Gebilde, erarbeitet aus verschiedenen künstlerischen Mitteln mit zeichnerischen, malerischen und auch skulpturalen Qualitäten. Ihr optischer Werkstoff ist klar erkennbar die binäre Verbindung von Schwarz und Weiß, die bei eingehender Betrachtung jedoch sämtliche Grautonspektren und raffinierte Farbtöne offenbart, die geduldig in das jeweilige Trägermedium eingearbeitet wurden. Stolles Arbeiten durchstreifen ein künstlerisches Feld, das sich zwischen den Polen der Zeichnung und Bildhauerei aufspannt.

Die Tuschezeichnungen weisen in ihrer diffusen Stofflichkeit die Gleichrangigkeit von Medium und Material als Gestaltungsmittel auf und fügen sich so dem Werkzeug des Bildhauers; Schneiden, Ritzen, Schaben und Schleifen. Durch das Traktieren von Medium, Material und Struktur konstruiert die Künstlerin ihre von geometrischen Grundfiguren bis zu komplizierten Polyedern reichenden Gebilde, die sich auf Lichteinfluss und Schattenwirkung zwischen Schwarz und Weiß gründen. In dem Spiel feiner Graduierungen und derber Kontraste verankert Stolle stimmungsgeladene Schwingungen.

Die Wandobjekte aus Holz werden unter mechanischem und thermischem Einfluss Schritt für Schritt  in ihre verschlungene Form gebogen und gezogen und heben sich durch ihre sinnliche Oberflächenbehandlung von der spröden Selbstbezüglichkeit des Minimalismus ab. Die mächtigen gewundenen Körper mit ihren weitläufigen Grafitoberflächen ähneln in ihrer Leichtigkeit und Beweglichkeit in phantastischem Ausmaß vergrößerten Papierstreifen.

Wanda Stolle spielt mit der Verschmelzung von Fläche und Raum im Schwarz-Weiß-Kontrast der scheinbar schwerelosen Papiere und der masselos wuchtigen Holzskulpturen.